Aus der Schatztruhe. April 2018

Der Nachlass des Fotojournalisten und Bauernhausforschers Ernst Brunner (1901–1979) ist eine wahre Fundgrube für vergangene Alltagswelten: Seine Fotografien, die vorwiegend aus den Jahren 1937 bis 1962 stammen, zeigen Menschen bei der Arbeit, während ihrer Freizeitaktivitäten oder beim Ausüben eines Brauchtums. Brunners Dorfansichten, Landschaftsaufnahmen sowie Fotografien von handwerklich hergestellten Objekten machen für heutige Betrachtende sichtbar, wie sich nicht nur die fotografisch festgehaltene Umgebung, sondern auch der fotografische Blick darauf seit den letzten 50 Jahren verändert hat.

Wer im Suchfeld des seit 2018 online zugänglichen Fotoarchivs der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde das Stichwort ‹Säntis› eintippt, stösst – neben Fotografien aus der Sammlung ‹Appenzeller Senntumsmalerei› – auf eine ganze Reihe an Säntis-Bildern von Ernst Brunner. Der Säntis dient in diesen Fotografien weniger als imposanter Hintergrund für die Darstellung einer bäuerlichen Alltagswelt, sondern wird selbst als vielfältiger Alltagsort dokumentiert: Als Arbeitsplatz (bspw. ‹Maschinenraum der Luftseilbahn Schwägalp – Säntis›), als Wohnort (bspw. ‹Leintücher aufhängen auf dem Säntis›) und als Freizeitort für Wandersleute und AusflüglerInnen (bspw. ‹Bergrestaurant auf dem Säntis›).

«Wegen Wind und Wetter»: In Ernst Brunners Säntis-Fotografien flattern die Leintücher im Bergwind, sonnen sich die AusflüglerInnen in der Bergwirtschaft und taucht die Luftseilbahn aus dem Nebelmeer auf… Welches Säntis-Wetter haben Sie schon mal fotografisch festgehalten?

Abbildung: Bergrestaurant auf dem Säntis, Säntis, ca. 1938, Fotograf: Ernst Brunner, Negativ s/w, 6×6 cm, SGV_12N_13325, © Schweizerische Gesellschaft für Volkskunde. >

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